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Ehemalige Homepage des Kunstvereins Schwäbisch Hall zur Ausstellung  MY SPACE YOUR SPACE OUR SPACE
6. April bis 6. Mai 2001

Die Links "zur Webcam1" und "zur Webcam2" neben den Fotos sind aktiv und führen zu Aufnahmen, die von zwei verschiedenen Plätzen in Schwäbisch Hall aufgenommen wurden.

   

Ehemalige Homepage des Kunstvereins Schwäbisch Hall zur Ausstellung MY SPACE YOUR SPACE OUR SPACE, 2001

Meine bisherigen Projekte thematisieren die Beziehung des Einzelnen zur Gesellschaft, insbesondere seine
Positionierung bzw. Definition innerhalb einer mediatisierten, normengeprägten und scheinbar grenzenlos individualisierten Gesellschaft. Wie bewegt, fühlt, denkt, handelt, unterscheidet und entscheidet sich jemand innerhalb eines
(gesellschaftlichen) Umfelds und wie verbindet oder grenzt sich jemand ab in einem System, in dem vermeintlich alles möglich ist und gerade dadurch eine
Gleichgültigkeit bezüglich persönlicher Haltung oder Wertung entsteht? Im Rahmen des gegenwärtigen Kunstvereins-Themas Raum wähle ich mir deshalb die Korrelation des Einzelnen zum öffentlichen Raum.

Für mich ist der „öffentliche Raum" ein vielschichtiger Begriff:
a) örtlich: der physische (euklidische) Raum, den in diesem Kontext z.B. eine Stadt bildet, aber auch eine Landschaft, ein Zug, ein Hotel, eine Veranstaltungshalle usw. Also alle Orte, an denen man mit anderen Menschen kommuniziert oder kommunizieren muss, wenn man sich an diese begibt.
b) virtuell: z. B. der immaterielle Raum in den Medien, TV, Internet, alle Datenspeicher, in denen man sich als „Schatten" seiner selbst bewegt bzw. bewegt wird (künftig auch durch die „Veröffentlichung" des persönlichen genetischen Codes), usw.
c) metaphorisch: der Raum der Gedanken und individuellen
Empfindungen, das Seelische, das gewissermaßen einen „inneren Raum" bildet, aber öffentlich wird, sobald Gedanken und Gefühle in irgendeiner Form geäußert oder mitgeteilt werden. Zwischen diesen drei Ebenen versuche ich, Überlegungen und Empfindungen über das eigene ich beim Betrachter zu evozieren. Mit im Ausstellungsraum zirkulierenden Bild/Text-Projektionen, die größer und kleiner, schärfer und unschärfer werden, sich überlagern und überdecken, wird der Betrachter in ein Gedankengeflecht verwickelt und wird immer wieder mit der uralten Frage des Menschen nach sich selbst, seiner eigenen Definition in Beziehung zu anderen Menschen konfrontiert.

Bernhard J. Widmann, Januar 2001


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